von Maite Ulazia
Wir stecken schon
mitten drin in dieser komplexen und dynamischen Veränderung unserer Arbeitswelt...
Veränderung und Komplexität
Digitalisierung, Globalisierung, Automatisierung, Flexibilisier-ung und andere große Einflüsse tragen maßgeblich zu der Veränderung der Arbeitswelt bei. Nicht nur die strukturellen Rahmenbedingungen in Organisationen werden neu entwickelt, sondern auch die Unternehmensrealität der Führungskräfte. Gesellschaftliche Veränderungen von Werten und Verhaltens-weisen wirken dabei ebenso auf sie ein.
Einfluss auf die Mitarbeitermotivation
Führungskräfte nehmen in organisationalen Veränderungs-prozessen eine zentrale Rolle ein, in der sie sich selbst ent-wickeln, sich den neuen Herausforderungen stellen oder sich in den Widerstand begeben. Ihre Haltung und Reaktionen haben enormen Einfluss auf die Motivation der Mitarbeiter sowie auf das Gelingen der neuen Arbeitsformen. Sie sollen lernen, mit Vertrauen statt mit Kontrolle zu führen. Vor allem weil die fixe Präsenzarbeit von arbeitszeit- und -ortsflexiblem Arbeiten immer mehr abgelöst wird.
Selbstverantwortung und Unternehmensziele
Die neue Führung kann jedoch nur gelingen, wenn auch die Unternehmenskultur und -struktur mit langfristigen Veränder-ungen einhergehen. Heutzutage gestalten Menschen auf sehr individuelle Art und Weise ihre Lebens- und Berufsentwürfe. Daraus ergeben sich neue Anforderungen an die neue Arbeitswelt. Der Freiraum für Selbstverantwortung wird größer, um die Sinnstiftung bei der Arbeit sowie die persönliche Entfaltung zu ermöglichen. Dennoch ist es weiterhin wichtig, die unternehmerischen Ziele zu verfolgen.
Vertrauen und Empathie
Die neue Führung wird auch Vertrauens- oder gesunde Führung genannt. Es wird immer wichtiger für Führungskräfte, sowohl mit den eigenen Emotionen, als auch empathisch mit den Mitarbeitern umzugehen. Neue Strukturen und damit auch der Abbau von Hierarchieebenen, die Entgrenzung der Lebens-bereiche, Ängste und Widerstand sind Themen von großer Wichtigkeit. Schon Henry Ford sagte dazu: „Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“
Leader und Visionen
Die Zusammenarbeit in der Praxis wird zunehmend ziel- und ergbnisorientierter. Die Teammitglieder arbeiten oft nicht mehr an einem Ort und brauchen daher Leader statt Manager. Dies zeigt eine Entwicklung weg von Kontrolle und Macht hin zu Visionen und intrinsischer Motivation. Es wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen, dass durch die zielgerichtete und vertrauensvolle Arbeitsweise die Mitarbeiterfluktuation sowie die Krankheitsrate sinken, dafür die Motivation und sogar oft der Umsatz steigen.
Schlüssel für die neue Führung
Führungskräfte sind heute in vielerlei Hinsicht gefordert. Sie müssen eine innere Stärke entwickeln, um sich von ihren eigenen Ängsten zu lösen. Dadurch können Sie ihren Mitarbei-tern Raum für Entwicklung und Eigenverantwortung geben. In der Zusammenarbeit ist von allen Seiten eine wertschätzende Kommunikation und kontinuierliches Feedback wichtig. Zudem müssen alle lernen, in kürzeren Intervallen Ziele zu vereinbaren. Dadurch kann man notwendige Anpassungen schneller erkennen und umsetzen. Die Grundlage für eine solche Art des Arbeitens ist eine Vertrauenskultur im Unternehmen.
Holocracy für mehr Effektivität
Ein Ansatz ist Holocracy, bei dem die verschiedenen Autoritäts-rollen einer Führungskraft klar und transparent auf die Teammitglieder verteilt werden. Das führt zu mehr Effektivität in Entscheidungsprozessen, Verbindlichkeit aller Beteiligten und es erlaubt experimentelles Vorgehen und organisationales Lernen.
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